Aus Gründen der Einfachheit wird in diesem Blogbeitrag auf eine gendergerechte Sprache verzichtet. Alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht, sind gleichermaßen angesprochen.
Wie alles begann
Flucht vor Nationalsozialisten
Als im Jahr 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, war Laura Posner im antifaschistischen Widerstand aktiv. Doch schon bald wurde sie zur Flucht gezwungen. Sie floh mit ihrer Tochter Renate in die Niederlande. Dieser Aufenthalt war aber nur von kurzer Dauer. Sie flüchteten sodann ins Exil nach Südafrika. Hier arbeiteten sie zusammen einem Buch. Dieses sollte – obwohl es den Begriff der Gestalttherapie nicht enthält – eben diese markieren: 1944 erschien das Buch zum ersten Mal unter dem Namen „Das Ich, der Hunger und die Aggression“. Der Begriff Gewahrsein (im englischen Awareness) bildet von Anfang an ein grundlegendes Element in dieser Form der Therapie. Diese Lektüre enthält bereits praktische Übungen zur Förderung des Bewusstseins. Diese sind zur Unterstützung im therapeutischen Prozess von großer Bedeutung. Um die Bedeutung der bewussten Wahrnehmung besser beschreiben zu können, kommen in dem Buch Begriffe wie „Konzentration“ und „Konzentrationstherapie“ vor. Perls geht äußerst gut auf die Konzentration ein und unterscheidet hierbei zwischen Aufmerksamkeit, Interesse und „negative Konzentration“. Unter dieser „negativen Konzentration“ versteht er die Art der Konzentration, die unweigerlich zu einem verengten Blickwinkel führt.
Verschiedene Stile bilden sich heraus
Kampf um rechtliche Anerkennung
Die Form der Therapie wird in Deutschland gerne in Kliniken und durch Therapeuten angewendet. In Österreich und der Schweiz kann – im Gegensatz zu Deutschland – die Therapie abgerechnet werden. Im Jahr 2000 wurde das Psychotherapeutengesetz wirksam, das jedoch nur die fundierte tiefenpsychologische Therapie und die Verhaltenstherapie anerkennt. Jedoch kommt es bei der Anerkennung nicht nur auf die Qualität der Therapie an. Hier spielen auch politische Prozesse eine Rolle. Aus diesem Grund kämpfen humanistische Verfahren (z. B. Gestalttherapie) um die Anerkennung im rechtlichen Sinn. Laut Claus Grawe ist die Wirksamkeit der Gestalttherapie den anderen Formen der Therapien (bis auf die Verhaltenstherapie) ähnlich.
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Patrick Raulin
Als Heilpraktiker für Psychotherapie und Gestalttherapeut (IGE) unterstütze ich Menschen bei Depressionen, traumatischen Erlebnissen, Angststörungen sowie Anpassungsstörungen. In meiner Praxis für Psychotherapie (HeilprG) und Coaching in Rosenheim begleite ich zudem auch im beruflichen Kontext, bei zwischenmenschlichen und strukturellen Herausforderungen.
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